Ein Tag im Zeichen der Forschungsförderung

Hunderte von jungen Forschenden aus dem Raum Zürich haben am Mittwoch den Tag der Forschung an der ETH Zürich besucht und sich dabei über die F?rderm?glichkeiten des Schweizerischen Nationalfonds orientiert.

Vergr?sserte Ansicht: Tag der Forschung im ETH-Hauptgebäude. (Bild: ETH Zürich/Giulia Marthaler)
Tag der Forschung an der ETH Zürich: Rund um die Infost?nde im Hauptgeb?ude standen die Forschenden dicht Seite an Seite. (Bild: ETH Zürich/Giulia Marthaler)

Wer eine wissenschaftliche Laufbahn einschl?gt, muss Vieles beachten: internationale Mobilit?t und Vernetzung etwa sind sehr wichtig und ebenso, neue Forschungsthemen zu erkennen und eigenst?ndig Projekte umzusetzen. Der Weg an die Spitze, sprich: zur Professur, ist jedoch steil und sehr selektiv. Nicht alle von ihnen schaffen es bis zu einer eigenen Professur.

Allein sind junge Forschende auf ihrem Karriereweg nicht: Hochschulen und F?rderinstitutionen unterstützen sie sowohl in der Karrieref?rderung als auch bei der Projektverwirklichung oder bei Programmteilnahmen. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) ist dabei die gr?sste Organisation für Forschungsf?rderung in der Schweiz. Er finanziert rund ein Viertel (23 %) der Forschungs- und Entwicklungsausgaben der ?ffentlichen Hand. An der ETH Zürich stammt die H?lfte (52 %) der eingeworbenen Drittmittel in der projektorientierten Forschungsf?rderung vom SNF.

Die F?rderm?glichkeiten sind abgestimmt auf die verschiedenen Karrierephasen der Forschenden. Entsprechend unterscheiden sich die Teilnahmebedingungen je nach F?rderinstrument. Um jungen Forschenden eine ?bersicht über die bestehenden F?rderm?glichkeiten zu geben, organisiert der Nationalfonds regelm?ssig Tage der Forschung. Dabei erhalten Nachwuchsforschende praktische Informationen zu den Bewerbungs- und Auswahlverfahren und k?nnen den verantwortlichen Personen Fragen stellen.

Ein gutes Verh?ltnis

Am Mittwoch war der Nationalfonds zu Gast an der ETH Zürich. Das Interesse am Tag der Forschung war gross. Rund um die Infost?nde in der Halle des Hauptgeb?udes standen die Forschenden über Mittag dicht Seite an Seite. Auch das Audi Max mit seinen 430 Sitzpl?tzen war voll.

Roland Siegwart, Vizepr?sident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich, hiess die Nachwuchsforschenden willkommen: Er sagte, dass Exzellenz, Forschungsfreiheit, Vertrauen und eine Kultur der Erm?glichung erforderlich sind, um Talente in der Forschung zu f?rdern.

Nicholas Spencer, der Pr?sident der ETH-Forschungskommission, zeigte anhand der ?ETH Grants?, ?ETH Fellows?, ?Seed Projects? und ?Pioneer Fellows? auf, wie die ETH-eigenen F?rdermittel jene des SNF erg?nzen. Wichtig ist ihm, dass der Bewerbungsaufwand in einem guten Verh?ltnis zu den Erfolgschancen eines Gesuchs steht.

Martin Vetterli, der SNF-Forschungsratspr?sident, und Angelika Kalt, die stellvertretende Direktorin des Nationalfonds, legten ihrerseits dar, dass die externe SeiteKarrieref?rderung des SNF neu den Schwerpunkt auf Forschende ab dem Postdoktorat und Assistenzprofessuren setzt. Künftig wolle der Nationalfonds diese Forschenden vermehrt in einer frühen Karrierephase unterstützen und ihnen die Umsetzung freier und unabh?ngiger Forschung erm?glichen.

Wie am Samstag in seiner Festansprache am ETH-Tag zeigte Martin Vetterli am Beispiel von Forschungspublikationen und Patenten auf, dass die internationale Vernetzung der Wissenschaft in der Schweiz deren grosse St?rke sei. Für die Forschung in der Schweiz w?re es ausserordentlich nachteilig, sagte er, sollte sich das Land isolieren.

Ein F?rderbereich, den die ETH in den vergangenen Jahren unter Roland Siegwart ausgebaut hat, und den auch der Bund st?rken will, betrifft den ?bergangsbereich zwischen Grundlagenforschung und marktorientierter Innovation. Konkret geht es um die F?rderung von Technologieentwicklung und Unternehmertum bei Studierenden, Doktorierenden und jungen Forschende.

Unabh?ngigkeit als Qualit?t

Anschliessend beantworteten Sebastian Bonhoeffer, Professor für Theoretische Biologie (D-USYS), Stefanie Hellweg, Professorin für ?kologisches Systemdesign (D-BAUG), Antonio Togni, Professor für Metallorganische Chemie (D-CHAB) und Sabine Schneider, Professorin für Neuere deutsche Literatur (Universit?t Zürich), die Fragen der Forschenden im Audimax. Alle vier beurteilen für den Nationalfonds Gesuche. Antonio Togni riet den Nachwuchsforschenden, im Gesuch aufzuzeigen, wie unabh?ngig und innovativ ihre Forschung sei und wie neuartig ihr Projekt.

Generell kommt es bei Antr?gen für Forschungsprojekte auf wissenschaftliche Relevanz, Originalit?t und Aktualit?t an sowie auf Eignung der Methode und Machbarkeit. Bei Mobilit?tsstipendien z?hlt zudem die Qualit?t der ausgew?hlten Forschungsgruppe. Grunds?tzlich stehen die Instrumente für alle Forschenden mit Bezug zur Schweiz sowie für s?mtliche Forschungsdisziplinen und Themen offen, also auch für Personen, die eine Zeit lang in der Industrie arbeiten, interdisziplin?r oder anwendungsorientiert forschen.

Im Anschluss an diese Diskussion konnten die Nachwuchsforschenden praktische Tipps abholen, wie man erfolgreich ein F?rdergesuch stellt.

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