Ein Schutzengel für Atemwege

Aufatmen für Patienten und Patientinnen mit chronischen Atemwegserkrankungen: Dank dem ETH Spin-off Resmonics gibt es jetzt ein zertifiziertes Monitoring-System, das ihre Krankheit im Schlaf überwacht und notfalls Alarm schl?gt.

schlafende Frau mit App auf Smartphone auf dem Nachttisch
Das Smartphone überwacht die schlafende Patientin. Quelle: Resmonics

Wer an einer chronischen Atemwegserkrankung leidet weiss, dass eine kontinuierliche ?berwachung der Krankheit hilft, beispielsweise lebensbedrohliche Asthma Attacken oder Hospitalisierungen zu vermeiden. Nur sind bisher verfügbare Monitoring-Methoden – beispielsweise ein Peak Flow Meter oder Symptomtagebuch - mit viel Aufwand verbunden.

Hier setzt ETH Spin-off Resmonics mit einer grunds?tzlich neuen Methode an: ?berwachung von Atemwegssymptomen mittels Smartphone. Dieses zeichnet die n?chtliche Hustent?tigkeit auf und dies regelm?ssig, Nacht für Nacht. Am Morgen zeigt ein Ampelsystem, ob alles im grünen Bereich liegt, oder ob Massnahmen angezeigt sind, weil sich die Hustent?tigkeit ver?ndert hat. Für dieses Warnsystem muss der Patient nicht selbst aktiv werden, denn es genügt, das Smartphone im Schlafzimmer zu haben – sozusagen als Schutzengel in der Nacht. Dabei kann das Smartphone auf Flugmodus gesetzt sein, denn die Technologie braucht keine Verbindung zum Netz. Somit bleibt die Privatsph?re geschützt.

?Die Ampel gibt den Patientinnen eine erh?hte Sicherheit im t?glichen Leben, ohne dass sie selbst aktiv werden müssen?Peter Tinschert

Resmonics Mitbegründer Peter Tinschert erkl?rt, dass diese neue Methode andere Messverfahren nicht ersetzt, sondern erg?nzt. Steht die Ampel am Morgen auf gelb, ist es angezeigt, ein weiteres Messverfahren beizuziehen, um die Ursache der Ver?nderung zu ergründen. ?Dies gibt den Patientinnen und Patienten eine erh?hte Sicherheit im t?glichen Leben, ohne dass sie selbst aktiv werden müssen?, sagt Tinschert.

Mit Deep Learning zur Hustenanalyse

Angefangen hat alles mit Peter Tinscherts Doktorarbeit. Innerhalb einer Forschungszusammenarbeit zwischen der ETH, der HSG und Krankenversicherer CSS war das Ziel, eine Smartphone Anwendung für Asthmatiker/innen zu entwickeln. Im Jahr 2016 begannen er und Mitgründerin Iris Shih Daten zu sammeln. Wichtig war ihnen, dass die Daten ohne zus?tzliche Interaktion der Patienten erhoben werden konnten, um eine sp?tere Anwendung vollst?ndig autonom zu gestalten. Da lag es nahe, Hustenger?usche mit dem Smartphone aufzunehmen und zu analysieren. So konnte über die Jahre wichtiges Datenmaterial gesammelt werden, das mittels Künstlicher Intelligenz zu einer Software führte, die heute in bestehende Gesundheits-Apps integriert werden kann. Peter Tinschert erg?nzt: ?Digital Health ist h?ufig nur eine digitale Kopie der analogen Behandlung. Wir messen hingegen einen neuen und bedeutsamen Parameter, der ?rzten und Patienten bislang nicht zur Verfügung steht?.

?Digital Health ist h?ufig nur eine digitale Kopie der analogen Behandlung. Wir messen hingegen einen neuen und bedeutsamen Parameter, der ?rzten und Patienten bislang nicht zur Verfügung steht?Peter Tinschert

Resmonics erstes Produkt, ResGuard Med, ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, das bereits eingesetzt wird. Das Produkt erh?lt insbesondere wegen des Corona Virus zurzeit viel Aufmerksamkeit und Nachahmer, beispielsweise Forschungsprojekte, die das Erkennen eines ?Corona-Husten? versprechen. ?Es handelt sich um Forschungsprojekte in der Frühphase, die medial zwar viel Aufmerksamkeit bekommen, aber noch weit von einer echten Anwendung entfernt sind?, erkl?rt Tinschert.

zwei Personen testen die App auf verschiedenen Smartphones
Peter Tinschert und Iris Shih prüfen die Software auf verschiedenen Smartphones. Quelle: Resmonics

Eine App für alle

Die Software wird stetig weiterentwickelt und perfektioniert, insbesondere was die Funktion in verschiedenen Smartphones anbelangt, denn nicht alle Smartphones sind gleich gut. Resmonics wünscht sich proaktive Partner aus der Industrie, die sich bei der Weiterentwicklung einbringen und sich trauen, neue Wege zu gehen. Als Fernziel nennt Tinschert, soll die Smartphone-basierte Symptomdetektion zu den Standardverfahren für das Management von Atemwegserkrankungen geh?ren.

Vorerst dürfen sich alle Atemwegserkrankte freuen, denn es gibt jetzt eine Gratis-App mit Resmonics-Technologie für alle – für einen entspannten Alltag.

Teambild
Team Resmonics mit den beiden Gründern Dr. Peter Tinschert und Dr. Iris Shih (sitzend).

Kontakt/Links:

externe SeiteResmonics AG

externe SeitemyCough App

Sind Sie interessiert an weiteren spannenden "News for Industry" Storys?

Abonnieren Sie unseren Newsletter

externe SeiteFolgen Sie uns auf LinkedIn

Suchen Sie Forschungspartner an der ETH Zürich? 

Kontaktieren Sie ETH Industry Relations

ETH Spin-??????offs: Zahlen und Fakten:

Seit 1996 wurden an der ETH Zürich 471 Spin-??????offs gegründet. ETH transfer, die Technologietransferstelle der ETH Zürich, unterstützt anerkannte ETH-??????Spin-?????offs im Gründungsprozess und in den ersten Jahren ihrer T?tigkeit.

Pioneer Fellowships  

Mit Hilfe des von der ETH Foundation finanzierten Pioneer-??????Fellowship-?????Programms k?nnen junge Forschende auf der Basis ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der ETH Zürich innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Ein Pioneer Fellowship wird an junge ETH-??????Unternehmerinnen und -?Unternehmer vergeben, die ein besonders innovatives Produkt oder eine Dienstleistung entwickeln wollen, das/die kommerziell und/oder zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt werden soll.

Unternehmertum entdecken

Performance study of ETH spin-???offs (2020)

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert